Diesmal habe ich Sonne. Endlich. Und Wind. Sehr starken Wind. Aber ich habe Glück und es ist Rückenwind, der mich die ersten 20 km die Berge hoch trägt. Dann fängt es wieder an zu nieseln. Kein
Problem. Hatte der Wetterbericht ja vorhergesagt. Ein kurzer Schauer. Ich halte rechts und ziehe die Regenjacke an. Dann hört es wieder auf. Achso? Dann eben ohne Jacke weiter. Einen Kilometer
schaffe ich, dann schüttet jemand einen Eimer Wasser über mich aus. Camillo liegt in seinem Hänger von einer Sekunde auf die anderen in einer Pfütze. Ich lasse
mein Gespann einfach am Wegrand und flüchte mit ihm in den Wald, aber es gibt nirgendwo eine trockene Möglichkeit. Da stehen wir nun unter einer vertrockneten Tanne und Camillo schaut mich
triefnass mit seinen großen Augen an. Wie lange noch? fragen sie. Zum ersten Mal bin ich an dem Punkt angelangt, abzubrechen. Würde jetzt ein Bus halten, ich würde einsteigen und nach Hause
fahren.
Die Sonne kommt zum Glück schnell wieder raus und wir fahren weiter. Es wird wärmer. Der Wind streichelt mich die Hügel hoch. Es ist steil, aber es geht voran und der Spaß kommt zurück. Ein
entgegenkommender LKW hupt und der Fahrer zeigt den Daumen nach oben. Wir finden eine Vindskyyd direkt am See. Camillo freut sich, hüpft durch die Gegend. Ich hüpfe mit. Gut, dass heute kein Bus
kam.
Tageskilometer 69.
Noch 1714 km bis zum Nordkap.
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